Sicherheit an oberster Stelle

Bauliche Massnahmen

Bei der Anlagenplanung sind auch seltene Ereignisse – wie schwerere Erdbeben – in die Sicherheitsüberlegungen mit einbezogen worden. Auch alle denkbaren Störfälle innerhalb der Anlage können aufgrund aufwendiger Sicherheitsvorkehrungen zu keiner Schädigung von Personen ausserhalb der Anlage führen.

Umweltverträglichkeit

Neben dem mehrstufigen nuklearen Bewilligungsverfahren wurden auch die konventionellen Auswirkungen des Projekts in einem zweistufigen Umweltverträglichkeitsbericht gemäss damaligem Umweltschutzgesetz aufgezeigt. Dabei wurden der Ist-Zustand von Luft und Klima, Lärm, Grundwasser, Oberflächengewässer, Boden, Flora und Fauna sowie Wald und Landschaft ermittelt und die Auswirkungen bei Inbetriebnahme der Anlagen aufgezeigt. Gegenüber der bereits früher vorhandenen Konditionierungs- und Verbrennungsanlagen brachten die modernen Abfallbehandlungsanlagen des Zwilag eine Zustandsverbesserung.

Flugzeugabsturz

Das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf das Areal der Zwilag wurde in die Sicherheitsbetrachtungen mit einbezogen. Dabei wurden Flugzeugarten berücksichtigt, deren Absturz auf die Anlagen ein erhebliches Schadenausmass mit radiologischer Gefährdung der Bevölkerung zur Folge haben könnte. Das sind einerseits Flugzeuge der zivilen Luftfahrt und andererseits Jet-Flugzeuge der Armee. Trotz einer nachweislich sehr kleinen Eintretenswahrscheinlichkeit wurde bei der Anlagenplanung ein solch unwahrscheinlicher Flugzeugabsturz in die Sicherheitsbetrachtungen einbezogen; die Auswirkungen wurden in den Störfallanalysen berechnet und schadensmindernde Massnahmen wurden realisiert.

Behälterüberwachung

Sowohl die hochaktiven Glaskokillen als auch die ausgedienten Brennelemente werden in massiven, bis zu 140 Tonnen schweren Stahlbehältern, die gleichzeitig als Transportbehälter dienen, zwischengelagert. Diese Behälter schützen die Abfälle und Brennelemente gegen alle denkbaren Störfälle wie Flugzeugabsturz, Erdbeben, Brand und weitere Einwirkungen. Zum Einsatz kommen ausschliesslich von den Behörden lizenzierte Behältertypen. Während der Zwischenlagerung werden die Transport- und Lagerbehälter kontinuierlich überwacht. Ebenso werden die Lagerhallen auf Radioaktivität dauernd kontrolliert.

Sicherheit beim Transport von radioaktiven Stoffen

Radioaktive Abfälle und ausgediente Brennelemente werden per Bahn und per Lastwagen zum Zentralen Zwischenlager transportiert. Weltweit liegen Erfahrungen mit vielen Millionen Transportkilometern vor. Allein in Europa wurden tausende von Transporten mit ausgedienten Brennelementen durchgeführt, ohne dass sich je ein Zwischenfall mit einer Freisetzung des radioaktiven Behälterinhalts ereignet hätte. Transporte mit radioaktiven Gütern sind international geregelt und unterliegen einer mehrfachen Kontrolle. Für jeden einzelnen Transport muss eine Bewilligung eingeholt werden.
Behälter für hochaktive, verglaste Abfälle und für ausgediente Brennelemente werden Tests ausgesetzt, bei denen die Behälter einen freien Fall aus 9 Metern Höhe auf ein unnachgiebiges Fundament und einen Feuertest bei einer mittleren Flammentemperatur von mindestens 800° C sicherheitstechnisch unbeschadet überstehen müssen. Die Abfälle werden so verfestigt, dass der Einschluss radioaktiver Stoffe jederzeit gewährleistet ist und auch beim Transport zu keiner Zeit eine Gefährdung für Mensch und Umwelt besteht.

Kontinuierliche Sicherheitsüberprüfung

Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine wird ständig optimiert und so die Sicherheit stetig verbessert. Dazu tauscht sich die Zwilag auch international mit ähnlichen Anlagen aus, damit aus Fehlern alle gemeinsam lernen. Für den Anlagenbetrieb, für Maschinen- und Elektrotechnik sowie die Überwachung heisst Sicherheit zudem, dass die Anlagen laufend erneuert und an den Stand der Technik angepasst wird. Jährlich werden Ergänzungs- und Erneuerungsinvestitionen in der Höhe von mehreren Millionen Franken getätigt. Das Zentrale Zwischenlager ist damit eine moderne Anlage, die von bestens geschultem Personal betrieben wird und auf die man sich nicht nur sicherheitstechnisch verlassen kann.